ÖkoFaire Gemeinde In kleinen Schritten voran....

Womit alles begann…

Wir hatten 1991 keine Ahnung von ÖKOFAIRER GEMEINDE!

Aber wir hatten eine Ahnung vom zerstörerischen Einfluss unserer Lebensweise auf unsere Umwelt.

Wir wollten etwas tun! Aufklären, Wachrütteln, Informieren.

Ein junger Mann zeigte einen Film über die Abholzung der Regenwälder in Südamerika und die Vertreibung von Kleinbauern von ihrem Grund und Boden. Beides mit dem Ziel Weideland für Rinderherden zu gewinnen oder die Flächen für Sojaanbau zu vergrößern. Die McDonalds–Filialen schossen wie Pilze aus dem Boden. Die Reklamesprüche der Vermarktungszentrale für landwirtschaftliche Produkte prangten auf großen Plakaten und regten zum Fleischverzehr an. Die Erkenntnis von Klimaschützern, dass das von Wiederkäuern produzierte und in die Atmosphäre entlassene Methangas CO² an Gefährlichkeit weitaus übertrifft, wurde milde belächelt.

Die Frau eines damaligen Pastors regte einen Arbeitskreis für Umweltfragen an.

Auf dem Gemeindesommerfest am 26. Mai 1991 wurde z.B. auf Schaubildern und kleinen Handzetteln über Wasserverbrauch und Wassersparen informiert.    

Ein Schrotthändler stellte eine große Holzkiste auf dem Parkplatz vor der Johanneskirche auf. Noch vor dem gelben Sack haben wir erfolgreich Dosen gesammelt.

Was ist in der Zwischenzeit passiert?

30 Jahre später - 2021 - diskutierten wir über dieselben Themen.

Aufrufe zum Sparen von Energie, Wasser, anderen Ressourcen, Aufstellen der verschiedensten Tonnen zum Mülltrennen, Entwicklung von Recyclingsystemen. Der Erfolg?

Wir müssen unser Handeln hinterfragen, der erhobene Zeigefinger reicht nicht, sich auf Stadt und Staat zu verlassen reicht auch nicht und nur der gute Wille auch nicht.

Wir wollen Nägel mit Köpfen machen. Wir wollen als Gemeinde Verantwortung für unsere Umwelt übernehmen.

Den Anstoß, uns für die Aktion ÖkoFaire Gemeinde anzumelden bekamen wir durch die Klimagesetze der Nordkirche und durch den Kirchenkreis HH-Ost und die wärmenden Decken!

Nach der Anmeldung ging es direkt los: wir haben uns informiert, umgesehen und dokumentiert, was wir in der Kirchengemeinde in Bezug auf klimaschonendes Handeln schon machen und wo es Verbesserungsbedarf gibt. Hier gibt es einen kleinen Auszug aus den Handlungsfeldern:

-        Verwendung von umweltfreundlichem Papier

-        Biologischer und fair gehandelter Tee und Kaffee

-        Bevorzugung von Bio-Lebensmitteln für Veranstaltungen

-        Getränke in Mehrweg-Glasflaschen

-        Verzicht auf Einweggeschirr und -besteck

-        Wassersparvorrichtungen in den Sanitärräumen

-        Mülltrennung nach Maßgaben des AWSH (Abfallwirtschaftsverband Schleswig-Holstein)

-        Neuanschaffung von elektronischen Geräten unter Berücksichtigung der Langlebigkeit und Umweltsiegel

-        Beteiligung am Energiecontrolling des Kirchenkreises

-        Kronleuchter in der Schlosskirche mit LED-Glühlampen

-        Bezug von Biogas

-        Favorisieren von klimafreundlichen Verkehrsmitteln, z.B. E-Bikes, Hybrid-PKW und Carsharing-Angebote

Und heute?

Sind wir stolz über die Auszeichnung zur Ökofairen Gemeinde, die wir seit Oktober 2023 haben!

Foto: Sabine Chr. Lübke | Zu sehen v.l.n.r. Sylvia Hansen (Referentin für Umwelt- und Klimaschutz des Kirchenkreise Hamburg-Ost), Dr. Elisabeth Tuch (KGR), Pastorin Carola Müsse, Jule Dülsen (KGR) | nicht auf dem Bild: Susanne Geißler-Schön (KGR)

Mit dem Wissen, dass es mit der Auszeichnung allein nicht getan ist, möchten wir weiter den Schutz unsere Mitwelt vorantreiben, informieren und aufmerksam machen.